Stadtleben: Neue Regeln – immer gern!

Retro Milchwagen Aufschrift täglich Milch trinken

Mama, was ist Superhaftcreme? Alles fing damit an, dass ich unserer polnischen Putzfrau ein kleines Ostergeschenk machen wollte. Ich kaufte Pralinen. Im Supermarkt. Dann kam Corona und die Putzfrau blieb fern.

Das Osterfest feierten wir zu fünft zu Hause. Klein und bescheiden. Auch die Anzahl der Schokoeier in den Nestern war übersichtlich.

Einige Wochen später fand ich in meinem Geheimversteck für Geschenke aller Art die Schachtel Pralinen. Nun, da die Putzfrau auf unbestimmte Zeit nicht kommen würde, sollten die Pralinen-Ostereier ja nicht schlecht werden. Ich beschloss ein oder zwei zu essen. Ich kramte die Schachtel hervor und staunte: Mit Alkohol? Hä? Kirschwasser. Eierlikör. Cognac. Ostereier jeder Geschmacksrichtung. So ein Mist. Wer kauft denn so etwas?

Einmal ist Zufall, zweimal verdächtig

Ach ja, ich. Oh, weh. Wie gut, dass sie in meinem Geheimversteck geblieben waren.. Wer weiß, was die Putzfrau gedacht hätte? Im besten Fall: Nastrowje! Einige Tage später fragte ich mich, warum wir Räuchertofu im Kühlschrank haben. Ich mag diese Variante überhaupt nicht. Um ehrlich zu sein, ist es sogar noch schlimmer seit meinem missglückten Versuch, Chili con Carne als vegetarisch Variante zu kochen: mit Räuchertofu statt Hackfleisch.

Das Ergebnis war eine undefinierbare Masse, die schlicht aussah, als hätte mir jemand in den Kochtopf gekotzt. Sorry. Das Bild lässt mich einfach nicht los und das Raucharoma ist seitdem assoziativ versaut. Ich schwöre, das Zeug konnte nicht ich gekauft haben. Eine spontane, leicht aggressive Umfrage innerhalb der Familie ergab, dass es keiner gewesen war. Seltsam.

Bei dreimal steckt etwas dahinter

Nun, einkaufen muss man ja ständig und wenn Teenager zuhause sind, die literweise Milch in sich hineinschütten, umso mehr. Dennoch war es an  jenem Tag  nur ein kleiner Einkauf. Ich zog mit dem Körbchen am Arm durch den Markt. Die Maske saß auf der Nase. Zack. Zack. Alles eingesackt – und ach, Zahnpasta fehlte auch. Das Sortiment im Markt meines Vertrauens ist sehr vielseitig obwohl es ein flächenmäßig eher kleiner Supermarkt ist. Regal gescannt. Da war sie. Sogar die Lieblingsmarke. Zack. Und zur Kasse.

Warum grinste der Kerl so? Auf dem Band lagen Milch, Mandeln und eine Salatgurke sowie Damenbinden und Zahnpasta.  Ach, so! Haha, was für ein Witzbold. Very funny. Ich brachte diese Situation in Würde zu Ende und trug meinen Einkauf nach Hause. Dort verteilte ich die wenigen Dinge an den entsprechenden Stellen der Wohnung. Bis das Kind um die Ecke kam. In der Hand eine Tube Superhaftcreme. Hä? Keine Zahnpasta? Oups. Jetzt verstehe ich den Kassierer.

Was soll ich sagen? Ab sofort selbst auferlegte Lesebrillenpflicht im Supermarkt und Mindestabstand von 1,50 Meter zum Regal.

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