Jucheee – ein Sparschwein im Schnee

Winterlandschaft mit Bäumen und Schnee

Ach, hurra! Schon sooo lange Schnee, Kälte, Schlittenfahren. Lachen, toben, den Berg runtersausen und wieder raufflitzen. Ein ewiger Kreislauf … Und dann das! Von Einblicken und Missgeschicken.

Der Schnee knirscht unter meinen Schuhen. Ich mache einen Spaziergang und komme an einem kleinen Hügel vorbei. Es ist wirklich eher ein Hügelchen, ein Kinderkarussell im Berliner Rodelpisten-Rummel, aber dennoch beliebt. Ein Steppke im Schneeanzug wackelt das Hügelchen hinauf. Der Einteiler raschelt bei jedem Schritt. Gut gewählt, für den Anfang genau der richtige „Berg“, denke ich beim Anblick des Wichtelchens. Oben auf dem Hügelchen wartet der Papa. Er hat einen blauen Plastikschlitten schon in Position gebracht.

Jetzt packt er das Wichtelchen unter den Achseln und setzt es mit Schwung in die Plastikwanne. Dann macht er Anstalten, seinen kräftigen Körper ebenfalls darin zu platzieren. Im Gegensatz zum klassischen Holzschlitten muss man schon sehr weit runter, um sich als Erwachsener in diese Plastikschalen zu zwängen. Man sitzt ja direkt auf der Erde, tiefergelegt quasi. Der Mann beugt sich also nach vorne. Dann geht er langsam in die Hocke. Die Jacke rutscht hoch und die Hose runter. Voilà, Bühne frei für das Sparschwein im Schnee.

Die Plastikwanne saust das Hügelchen hinab

Mir fällt ein Videoclip ein, den ich kürzlich in einer dieser „Die-111-lustigsten-Irgendwas-Sendungen“ sah. Dort durften wir Zuschauer Zeuge werden, wie sich jemand in einem Einkaufszentrum in den USA einen Spaß machte und von hinten an eine sitzende Person heranschlich, um ein Geldstück in den vermeintlichen Münzeinwurfschlitz oberhalb des Hosenbundes zu stecken. Ist der Einkaufwagenchip eigentlich noch in meiner Manteltasche? Aber, nein, nein, lassen wir das. Po und Papa plumpsen also in den blauen Schlitten. Es knirscht.

Die Beine verstaut der Mann links und rechts, seine Knie liegen auf den Kanten. Das sieht unbequem aus. Vom Wichtelchen ist nichts mehr zu sehen. Der Mann drückt das Gefährt mit beiden Armen vorwärts. Und los! Die Plastikwanne saust das Hügelchen hinab und hüpft über eine kleine Bodenwelle. Dabei hebt sie Millimeter ab. Naja, eigentlich gar nicht, aber die kurze, überraschende Unterbrechung der Gleitphase bewirkt wohl, dass der Mann sich für Bruchteile einer Sekunde in der Schwerelosigkeit befindet. Unsanft und mit Schwung kracht er zurück in die Plastikwanne. Es knackt.

Das Gefährt rutscht weiter. Möglicherweise durch diesen Vorfall leicht irritiert, steuerte der Mann es direkt in einen Zaun. Krrrrck. Die rasante Talfahrt ist zu Ende. Die beiden Piloten erheben sich. Erst das Wichtelchen, dann der Mann, der jetzt mit beiden Fäustlingen den Hosenbund umfasst und seine Hose hochzieht. Vom blauen Plastikschlitten ist ein Seitenteil abgebrochen. So ein Pech. Jetzt muss Papa wohl auf einen neuen Schlitten sparen.

Ich weiß auch schon wie.

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