Es sind Winterferien in Berlin. Winter – nun ja … das ist in dieser Stadt so eine Sache. Richtig kalt ist es meistens nicht und gefühlt war der letzte „richtige“ Winter irgendwann in der Kindheit. Denkste! Mächtig Minusgrade sorgen dafür, dass sogar Hundekacke friert. Und dann wird’s lustig.
Im vergangenen Jahr gab es tatsächlich mächtig Minusgrade. Ich habe für diesen Beitrag noch einmal nachgelesen. Wetter online schreibt: Das Jahr 2017 hat richtig kalt begonnen. Mit einer Mitteltemperatur von – 2,3 Grad war der Januar gut drei Grad kälter als im Mittel der vergangenen dreißig Jahre. Siehste, denke ich, haste dir nich jetäuscht.
Zurück zur Geschichte. Ich brachte meinen Jüngsten zur Schule. Es war kalt, minus zehn Grad. Am Schulhofzaun stand ein einsames Fahrrad. Mein Sohn verabschiedete sich vor dem Schultor und ich wollte gerade weiter gehen zum U-Bahnhof. Da fiel mein Blick auf etwas Unschönes:
Scheiße ist schon scheiße!
Etwa drei Meter entfernt sah ich die Hinterlassenschaften eines Vierbeiners. Mitten auf dem Gehweg. Das ist an sich nicht spektakulär, Berlin ist bekannt für seine Tretmienen. Aber direkt vor einer Schule … musste das sein? Besonders überlegte ich, ob dieser Kackhaufen eine potenzielle Gefahr für die Schuhe meiner Kinder darstellte. Die Antwort: Ja.
Ich zögerte. Eigentlich müsste man DAS entfernen, dachte ich. ICH sollte DAS entfernen, aus eigenem Interesse. Jeder, der schon einmal Hundekacke aus einer Sohle mit feinem Profil gekratzt hat, weiß: Das ist echt Mist! Ich überlegte. Auch andere Kinder könnten hineintreten. Was für eine Schweinerei. Also los … ich tue es. Ich mache DAS weg. Aber wie?
Eine Lösung muss her!
Anfassen wollte ich die zwei kleinen Würste nicht. Logo! Ich kramte in meiner Handtasche nach Taschentüchern. Fehlanzeige. Plastiktüte? Nein. Vielleicht hilft ein Stöckchen? Ja. Ich ließ meinen Blick schweifen und entdecke an einer Baumscheibe zwei ausrangierte Tannenbäume. Anfang Januar eben. Ich brach von einem Baum die Spitze ab.
Mit der Tannenbaumspitze bewaffnet rückte ich näher an das Übel heran. Ich beugte mich hinunter und verzog angewidert das Gesicht. Dann stupste ich tapfer eine der beiden braunen Würste an. Sie bewegte sich keinen Millimeter. Nun klopfte ich von oben drauf und stelle fest: gefroren. Zumindest stellte diese Tretmiene keine Gefahr mehr da.
Hundekacke-Hockey für Fortgeschrittene
Aber: Ich hasste Hundekacke! DAS da auf dem Gehweg musste weg. Vorsichtig stupste ich die Wurst mit der Schuhspitze an. Sie löste sich vom Untergrund und kullerte einen halben Meter weiter. Mein Ehrgeiz war geweckt. Nach einem geschickten Schlag mit der Tannenbaumspitze landete die Kackwurst am Gehwegrand. Die Sache fing an Spaß zu machen.
Jetzt musste ich mich um die zweite Wurst kümmern. Ihr erinnert euch? Der Haufen bestand aus zwei Teilen. Mein improvisierter Schläger erwies sich als sehr nützlich. Mit zwei weiteren Schlägen landete diese Kackwurst an der Baumscheibe bei den traurigen Tannenbäumen. Perfekt. Da gehört sie hin, dachte ich zufrieden.
Allerdings lag die erste Kackwurst nun direkt vor dem einsamen Fahrrad. Das ist jetzt aber natürlich auch nicht nett, wenn der Fahrradbesitzer wiederkehrt und ich ihm eine Kackwurst vor die Pedale gekickt habe, dachte ich. Also noch ein Tannenbaumspitzenschlag – zu weit. Wieder etwas zurück. Perfekt. Die Wurst lag nun ebenfalls am Straßenbaum und mein Handycap zwei Wurst über Par.
Ick liebe den Winter in der Hauptstadt! Da macht selbst Hundekacke Spaß!